Normalerweise sind die Voraussetzungen gut, einen Donnerstagabend interessant zu gestalten, wenn das Stadtduell HSV gegen GWD ansteht. Heute wurde es den Vorschusslorbeeren nicht ganz so gerecht. Trotz der wenig optimalen Rahmenbedingungen, durch die nicht gerade zuschauerfreundliche „Kampa II“, gepaart mit örtlichen Corona-Auflagen, war die Halle ansonsten gut besucht und zumindest die HSV Fans machten auch Stimmung. Ansonsten war es ein – sagen wir mal – eher sachlich geführtes Derby der beiden Teams.
Spoiler Alarm: Der HSV gewinnt verdient mit 25:21 und entschied das Spiel zwischen der 33. und der 53. Spielminute. In diesen 20 Minuten der zweiten Halbzeit, gestanden die HSV-Jungs ihrem Gegner gerade einmal 5 Tore zu, machten selbst aber doppelt so viele. Die starke HSV- Abwehr wurde getragen von einem wieder einmal unfassbar starken Tolga Baysal im Tor. Man hatte den Eindruck, dass der junge Mann krakengleich immer irgendein Körperteil am Ball hatte. Wirklich gut! Durch diese Glanzleistung konnte der HSV-Angriff es sich leisten, eine Vielzahl von hinten stark erkämpften Bällen, vorne einfach weg zu schmeißen. Eigentlich eine Verschwendung, aber es gingen genug rein, um in just eben diesen 20 Minuten der zweiten Halbzeit einen Zwei Tore Rückstand in eine Drei Tore Führung zu drehen.
Der Rest ist schnell erzählt: Über die erste Halbzeit hüllen wir besser den Mantel des Schweigens. Viele technische Fehler auf beiden Seiten, Fehlwürfe hüben wie drüben, GWD gerade mit so viel Puls mehr, dass es für eine 10:11 Halbzeitführung reichte.
Nach dem Pausenwechsel drehte es sich. GWD ließ mehr und mehr nach, wollte verwalten, was aber nach hinten losging. Naja und ab der 34. Minute war für sie das HSV Tor, wie eben schon beschrieben, „vorrübergehend geschlossen“.
Unterm Strich reichten dem HSV in Durchgang zwei eine konzentrierte Einstellung in der Abwehr, ein grandioser Keeper und ein paar handverlesene Perlen im Angriff, um das Mindener Duell für sich zu entscheiden. Einen Derbycharakter hatte es zu keiner Zeit, aber es muss ja auch nicht immer Zauberhandball sein oder Feuer unterm Dach sein. Die zwei Punkte sind im Sack – nur das zählt. Bereits Samstag kommt die JSG Löhne-Mennighüffen-Obernbeck nach Stemmer. Die letzten Spiele zwischen diesen beiden Teams waren auch nicht gerade „Wellness Nachmittage“. Auf geht‘s HSV!
Südmeier 2, Rapp 1, Schwier 3, Benecke 6 (2), Pauser 6, Lemke 6, Becker 1