Am späten Freitagabend war die A-Jugend der JSG Hesselteich/Loxten zu Gast in Stemmer. Der Tabellenplatz spiegelt aktuell wahrlich nicht das Potential der JSG-Truppe wider. Der HSV traf auf einen flinken und spielstarken Gegner, mit leicht physischer Überlegenheit. Beste Zutaten für ein begeisterndes Handballspiel.
Minden legte los, wie der Rentierschlitten des Weihnachtsmannes an Heiligabend, war schnell drei Tore vor. Der Gast benötigte aber lediglich 5 Minuten, um sich voll zu akklimatisieren und war fortan eine echt harte Nuss. Nach 10 Minuten stand es 6:6 und die Schlacht konnte beginnen. Der HSV durchaus mit Spielwitz im Angriff, Hesselteich stand den Mindenern allerdings in nichts nach. Schöne Anspiele auf Kreis und Aussen führten immer wieder zu sehenswerten Toren auf beiden Seiten. Gut platzierte Stemmwürfe gehörten ebenfalls auf die Schußkarte der zwei Kontrahenten. Das Tempo war rasant hoch, bei beeindruckend wenig technischen Fehlern hüben wie drüben. 15:14 war somit das erwartet knappe Ergebnis zum Pausenpfiff.
Acht Minuten lang, bis zum 18:17, blieb es das gewohnt ausgeglichene Bild was man aus den ersten 30 Minuten kannte. Doch dann wurde es „kalt“ unten auf dem Parkett. Der HSV wollte unbedingt gewinnen und war fortan noch konzentrierter und völlig humorlos in der Defensive. Beispiel gefällig: Trotz einer wieder einmal grandiosen Torwart Leistung von Tolga, wurde für zwei 7m Joshi Vaartmann eingewechselt. Einen ließ er cool von der Brust abprallen, den anderen holte er mit dem Fuß aus der Torecke ohne das Gesicht zu verziehen – mal eben eine 100% Quote kalt von der Bank. Der Mittelblock, machte in dieser Phase seinem Namen alle Ehre und wirklich die gesamte Abwehr kämpfte hellwach und aufopfernd um jeden Ball. Die ankommenden JSG-Angreifer wurde alle rechtzeitig liebevoll in Empfang genommen und erhielten regelmäßig eine handfeste und persönliche Betreuung bei Ihrem Offensivspiel, was sich deutlich in der Trefferquote der Gäste niederschlug. Vier (!!!) Tore lies der HSV den Gast in den letzten 22 Minuten werfen. Das war eine wirklich überzeugende Leistung.
Fun Fact: Mindens Abwehrleistung war anscheinend sogar so inspirierend für den trommelnden HSV-Zeremonienmeister auf der Tribüne, dass er dem Team in nichts nachstehen wollte und sogar versuchte mit einem umwickelten Regenschirm weiter die Pauke zu schlagen, als der Trommelstock Plötzlich unauffindbar war. Passte zum Motto des Abends: Alles geben!
Der Wille und die gigantische Abwehr war also der entscheidende Faktor des Mindener Sieges. 26:21 sah am Ende aber deutlicher aus, als der Spielverlauf eigentlich war. Der HSV erlebt den Jahreswechsel weiter von ganz oben und trifft am 09.01.2022 zum Spitzenspiel auf den Tabellenzweiten aus Ibbenbühren.
Bis dahin schöne Feiertage und einen guten Rutsch – Bleibt alle gesund!
Südmeier 1, Rapp 3, Schwier 6, Benecke 4 (2), Pockrandt 1, Pauser 5, Lemke 6