Zu Gast in der Stemmer Sporthalle war heute mit dem TUS Brake der Tabellenzehnte. Das Hinspiel hatte der HSV im September deutlich gewonnen und Brake bei unglaublichen 12 Toren gehalten, die Vorzeichen für heute waren also recht verheißungsvoll. Leider war Luca Lemke aufgrund eines eingeklemmten Nervs kurzfristig zum Pausieren verdammt und die Abwehr war am letzten Wochenende noch eine Wundertüte, somit musste man mal sehen, wie es sich heute entwickelte.
Es entwickelte sich allerdings prächtig – so viel vorab. Finn Steffen schien unter der Woche die Defensive besonders eingestimmt und das Team an seine Stärken erinnert zu haben, denn von der ersten bis zur letzten Minute, stand eine grüne Wand vor dem Tor von Joshi Vaartmann und Tolga Baysal. Es wurde geblockt, geklaut und gekämpft, dass es eine wahre Freude war. Brake tat sich schwer damit, hatte wenig Ideen gegen diese kompakte Defensive und spürte regelmäßig sehr deutlich, wo genau der eigene Spielaufbau aufhörte und der Abwehrbereich der Mindener anfing. Ganze 7 Tore gönnte der HSV dem Gegner im ersten Durchgang und davon waren drei noch per 7m erzielt. Da aber auch das Umschaltspiel ausgezeichnet klappte, stellte Minden schon zur Halbzeit die Weichen auf Kantersieg. Wobei das 14:7 erneut zum Zunge schnalzen war. Fynn Benecke passte auf Justin Pauser, der flog in den Kreis und versenkte per Kempa aus der Luft. Ein WOW-Effekt, der selbst den gegnerischen Zuschauern in der Pause deutliches Lob entlockte.
Auch nach der Halbzeit ging es mit der hohen Torfrequenz der B1 weiter. So sehr, dass das Kampfgericht mit der Übertragung auf die Anzeigetafel heute nicht immer Schritt halten konnte. Bereits in den ersten Minuten stellte Minden die Differenz zu Brake auf 12 Tore, machte im Prinzip alles klar. Dabei gelang den pfeilschnellen Jonas Plankert und Lion Kasper einige sehenswerte Tore aus Tempogegenstößen. Aber die Ausgeglichenheit des B1-Kaders zeigte sich erneut dadurch, dass heute fast alle Feldpieler trafen.
Brake hingegen sah man anhand einiger kleiner Nicklichkeiten den Frust zunehmend an. Was zur Folge hatte, dass sie 12 Minuten vor Schluß einen Spieler durch rote Karte verloren. Der HSV war heute allerdings kalt wie eine Hundeschnauze. Völlig unbeeindruckt von allen Störgeräuschen des Gegners, zogen sie ihr Spiel bis zum Ende absolut konzentriert durch und ließen in keiner Sekunde Zweifel daran, wer heute die Halle als Sieger verlassen sollte. Selbst in der letzten Spielminute fischte Tolga Baysal noch einen 7m des Gegners, so hieß es nach Abpfiff 35:16.
„Ein tolles Spiel heute – hat Spaß gemacht!“ fasste Coach Steffen die Partie in seiner rhetorisch gewohnt ausschweifenden Art und Weise zusammen. 😉
Dem ist nichts hinzu zu fügen. Am kommenden Wochenende kommt mit der TG Hörste vermutlich ein anderes Kaliber in den Mindener Norden.
Nerge (2), Brinkmann (1/1), Plankert (6), Rapp (5), Schwier (2), Benecke (5/2), Kasper (6), Franz (1), Pauser (5), Pockrandt (2)