Die erwartete knappe Kiste wurde es an diesem Wochenende im Nachbarschaftsderby gegen die Eintracht aus Oberlübbe. Konnte das Hinspiel noch deutlich gewonnen werden, waren die HSV-Erwartungen an diese Partie erheblich gedämpfter. Aufgrund schwankender Leistungen in den letzten Spielen, wirkt die Truppe um Trainer Finn Steffen nicht mehr so befreit, wie zu Beginn der Saison. Erste Devise lautet aber immer noch: „Bange machen gilt nicht“, da die Qualität in der Mindener Truppe nach wie vor unumstritten ist.
Ziemlich schnell nach Anpfiff wurde aber jedem bewusst, dass ein hochmotiviertes Team aus Oberlübbe hier keinesfalls mit dem Hinspiel Ergebnis wieder abreisen wollte. Blitzstart – nach 20 Sekunden bereits das 1:0 für den Gast und nach weiteren 20 Sekunden der Ausgleich durch Lennard Schwier. Okay, alle anschnallen, die nächste Fahrt geht rückwärts, das verspricht ein flottes und unterhaltsames Spiel zu werden. Die Oberlübber hellwach und mit gutem Abwehrspiel in der Mitte, ließ Minden hier wenig Raum. Erfolgreich war der HSV zu dieser Zeit über die Außenpositionen, dennoch schaffte es Oberlübbe ab der 10. Minute, sich einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten und traf ebenfalls gut über die Außen. Nach 25 Minuten stand es demnach 14:16 und der Gast ging mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause.
Anpfiff zweiter Durchgang. Jetzt merkte man dem HSV an, dass die Jungs das Ding heute unbedingt noch drehen wollten. Es dauerte keine 2 Minuten, da war der Ausgleich geschafft und nach 5 Minuten war man heute zum ersten Mal mit zwei Toren in Führung. Erneut war Außen der Knackpunkt in der Eintracht Abwehr. Dazu kamen aber noch unterstützende Akzente aus der Mitte. Die bekannt humorlosen Stemmwürfe von Fynn Benecke fanden heute treffsicher das Gehäuse des Gegners.
Da die Oberlübber sich aber nun keineswegs kampflos geschlagen geben wollten, entwickelte sich eine spannende Schlussphase. Beide Teams kämpften für ihren Erfolg, jeder sah noch seine Chance am heutigen Tage und wollte das Spiel gewinnen. Oberlübbe kam immer wieder auf ein Tor ran, der Ausgleich wollte aber nicht gelingen. In den Abwehrreihen ging es fortan etwas zünftiger zur Sache, was die jeweils zwei 2-Minuten Strafen auf beiden Seiten zeigten – übrigens die einzigen in diesem fairen Spiel. Beide Teams zeigten aber auch leicht Nerven. Missriet dem HSV nur ein Freiwurf, scheiterte der Gast gleich 2x vom 7m Strich in der hitzigen Schlussphase.
Am Ende könnte das der Ausschlag für den knappen, aber verdienten 25:24 Heimsieg gewesen sein. Das, und individuelle Stärken und ein effizientes Spiel über die Flügel, waren der Garant des HSV an diesem Tag. „Auch wenn nicht alles rund lief, hat die Mannschaft eine tolle Moral bewiesen und sich verdient die zwei Punkte erkämpft!“, resümierte Coach Steffen nach Spielende.
Schwier 3, Benecke 6, Kasper 1, Pauser 10, Pockrandt 2, Lemke 3