Mit der deutlichen 23:41 Heimniederlage am vergangenen Sonntag gegen SV Bochum-Riemke endet vorerst eine von Höhen und Tiefen geprägte Ära des Frauenhandballs im HSV Minden-Nord beziehungsweise bei den Vorgängervereinen HSG Stemmer/Friedewalde und TV Stemmer.
Nachdem am Montag, der seit Saisonbeginn bei unseren 1. Frauen aktive Trainer Hauke Hampel sein Traineramt zur Verfügung gestellt hat, haben sich am Dienstag die Spielerinnen des Teams mit den HSV-Verantwortlichen getroffen, um die sportliche Perspektive für die kommenden Monate zu erörtern. Nach einem kurzen Austausch zwischen Mannschaft und Verantwortlichen haben die Frauen intern das Pro und Contra einer Fortsetzung der laufenden Spielzeit besprochen. Letztendlich hat die personelle Entwicklung des Teams für die Rückrunde den Ausschlag gegeben, dass die Spielerinnen keine Möglichkeit sehen, die Spielzeit sportlich zu Ende zu spielen. Dem Wunsch der Mannschaft hat der HSV-Vorstand entsprochen und kurzfristig die Absage des anstehenden Matches in Hemer veranlasst. Die ordentliche Abmeldung vom Spielbetrieb erfolgt aus regeltechnischen Gründen Anfang 2024. Auch wenn der Rückzug ein schwarzer Tag für den Frauenhandball im Mindener Norden ist und das Team sich eigentlich nicht mit der bitteren Niederlage vom letzten Spieltag verabschieden wollte, sehen die Spielerinnen und wir als Verantwortliche den unpopulären Schritt zu diesem Zeitpunkt als alternativlos an. Verletzungsbedingt sowie aus Studien- und Berufsgründen ist der Kader in der ersten Jahreshälfte 2024 viel zu dünn besetzt. Trainer und Team gilt der Dank aller HSVer für den engagierten Einsatz in einer von Personalsorgen und Verletzungen geprägten Hinserie der Oberliga.
Die jetzige Entscheidung ist die Folge eines seit Jahren schleichenden Prozesses bei uns im HSV Minden-Nord. Leider ist es in den letzten Jahren immer schwerer geworden externe Spielerinnen für den HSV zu begeistern. Gleichzeitig ist der Wettkampf anderer Vereine um unsere gut ausgebildeten Jugendspielerinnen größer geworden. Immer wieder haben Spielerinnen dem HSV den Rücken gekehrt und uns ist es nicht gelungen, den Aderlass personell aufzufangen. Diese Entwicklung hat in dieser Saison ihren Höhepunkt erreicht. Die angespannte Personalsituation mit einem Kader aus 10 Feldspielerinnen plus Torhüterinnen war letztendlich zu klein um in der Oberliga Westfalen sportlich bestehen zu können.
Wir HSV-Verantwortliche werden die Situation in den kommenden Wochen analysieren und auch für unseren gebeutelten weiblichen Seniorenbereich eine strategische Neuausrichtung festlegen. Diese haben wir ja bereits am Anfang des Jahres im Jugendbereich in die Wege geleitet, weshalb der Fokus jetzt noch mehr auf den rund 250 aktiven Kids unserer Jugendteams liegen wird.
3 Antworten
T.V. Stemmer: 1. Bundesliga = Super
HSG Stemmer-Friedewalde: 2. Bundesliga = noch Klasse
HSV Minden-Nord: Trostlos
Wenn dann der HSV Vorstand genug analysiert hat, kommen die Verantwortlichen vielleicht dann zu den einzig richtigen Entschluss den oder die Entscheidungsträger von ihren Aufgaben zu entbinden. Schon allein deshalb, das nicht noch mehr Schaden entsteht.
Auch sollte der Konstrukt “HSV Minden Nord” mal grundsätzlich überdacht werden.
Das Ende des Stemmeraner (Hsv) ist das Produkt verfehlter Vereinspolitik der Jahre seit Gründung des HSV Minden Nord, welche seinen Höhepunkt in der undurchsichtigen Entlassung Niklas Fiestelmanns und dem damit verbundenen Weggang weiterer Spielerinnen fand. Der Verschleiss von Trainern/innen und dem damit verbundenen personellen Ausbluten des Frauenhandballs im HSV tat sein übriges. Die Gründe hierfür sind vielschichtig. Die Vorstellung, mit weiblichen Jugendspielerinnen wwettbewerbsfähigen Frauenhandball zu etablieren ist naiv. Diesen jugendlichen fehlt jede Perspektive in gehobene Spielklassen und sind diese Jugendlichen talentiert genug sind, wandern sie ab. Lösungsansatz: raus aus dem HSV, Aufarbeitung ohne Schuldzuweisung und Neuaufbau ggf. Mit fachlicher Hilfe von aussen, sofern das möglich ist. Sehr wichtig ist allerdings, die talentierte Männermannschaft weiter zu fördern, damit wenigstens in diesem Bereich der Verein noch etwas nacu aussen darstellt. Meine Meinung.