Auf geht’s in die zweite Saisonhälfte und um den Trainer erneut einmal zu zitieren „Wir wollen den Platz an der Sonne behalten – bis zum letzten Spiel“. Diese Worte – nach dem letzten Spiel der Hinserie – hallen noch nach, wie der letzte Donnerschlag an Silvester. Mit dieser klar formulierten Maßgabe ging es am heutigen Sonntag zum Tabellenletzten nach Detmold.
Das erste Spiel nach einer längeren Pause ist für gewöhnlich etwas unkalkulierbar, zumal erst eine Woche Training möglich war. Somit wurde immer wieder betont, den Gegner nur wegen seines aktuellen Tabellenplatzes keinesfalls zu unterschätzen. Das tat auch keiner der Jungs und es ging eigentlich stak los. Luca Lemke war über rechts außen heute nicht zu stoppen und machte abwechslungsreiche 7 Tore alleine in der ersten Halbzeit. Justin Pauser hatte ebenfalls sein Zielwasser zum Frühstück getrunken und traf in die Torecken, als ob der Ball ferngelenkt würde. Bis zur 15. Spielminute war Minden dadurch planmäßig mit 6 Toren vor.
Soweit so gut – das Torfeuerwerk lenkte jedoch nur bedingt von der heute nicht ganz sattelfesten Abwehr ab. Hier war besonders ab der 20. Minute zu merken, dass die HSV-Deckung noch nicht so ganz den Weg aus den Weihnachtsferien bis nach Detmold geschafft hatte. Zugegeben, der relativ langsame und träge Spielaufbau des Gegners wirkte alles andere als belebend. Dennoch taten sich immer wieder bisher ungekannte Lücken auf und luden Detmold zu freien Würfen ein. Nach 25. Minuten stand ein 7 Tore Vorsprung für Minden auf der Anzeigetafel. 13:20 hieß es zur Halbzeit.
Nach der Halbzeitpause hatte sich nicht viel verändert. Der HSV traf vorne sicher und zeigte auch einige sehenswerte Tempogegenstöße, die Abwehr – das Prunkstück der Hinrunde – war noch etwas im Winterschlaf. Lediglich hin und wieder blitzte auf, dass die Jungs in Grün durchaus auch eine spaßbefreite und gleichzeitig beweglich Deckung formieren können. Somit war glücklicherweise klar: Diese existiert noch und wird bestimmt in den kommenden Spielen wieder in gewohnter Manier zupacken. Der Rest ist schnell erzählt. Dem HSV fehlte am Ende nur ein Tor, um die 40 voll zu machen und konnte sich deshalb auch die 29 Gegentore leisten. Aber natürlich ist es „Jammern auf hohem Niveau“, denn mal ehrlich, auch wenn es nicht das beste Spiel war, stand am Ende des Tages ein ungefährdeter 39:29 Auswärtserfolg im Spielberichtsbogen. Deutlich und souverän wurde in der fremden, harzfreien Halle gewonnen – Mission erfüllt!
Eine Stunde später war eh alles „vergessen“, denn da wurde in fast voller Mannstärke, mit Team und Eltern, die B1-Weihnachtsfeier im Lübbecker „City Döner-Alanya“ nachgeholt. Vielen Dank an Andrea und Derya für das leckere Essen, die spürbare Gastfreundschaft und die extra zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten. Man munkelte, dass eine mögliche Wahl zur zukünftigen „HSV-B1 Stammlokalität“ ein sehr eindeutiges Ergebnis hervorbringen würde!
Nerge (1), Brinkmann (1), Plankert (1), Rapp (6), Schwier (5), Benecke (1), Kasper (4), Franz (1/1), Pauser (7), Pockrandt (5), Lemke (7)